Verfasst von: haferklee | 21. Juni 2009

FAMIs und Web 2.0

Neulich wies Infobib auf zwei Projekte von FAMIs hin, die Techniken des Web 2.0 nutzen. So sehr mich das als FAMI-Ausbilder freut, scheint es sich aus meiner Sicht dabei doch um Einzelfälle zu handeln. Ich habe den Eindruck, dass das Thema Web 2.0 (bzw. genauer Bibliothek 2.0) die FAMIs bisher kaum erreicht. Sicher, viele junge Erwachsene tummeln sich mehr oder weniger intensiv in den einschlägigen sozialen Plattformen, ohne dass sie dies als Teil des Web 2.0 erkennen oder zu benennen wüssten, sie nutzen die verschiedenen Spielarten des Chat, und konsumierend sind auch YouTube & Co Teil des Lebens. Eine systematische Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Techniken des Web 2.0 und dessen Bedeutung für Bibliotheken erkenne ich bei den auszubildenden und fertigen FAMIs aber kaum, und zwar in noch deutlich geringerem Maße, als das im gehobenen und höheren Dienst der Fall ist. Täuscht der Eindruck, dass sie dazu auch nicht angeleitet werden? In der Berufsschule meiner Azubis wird die Existenz des Web 2.0 bisher als Rand eines Randthemas innerhalb von drei Schuljahren einmal erwähnt. Und auch im Rahmen der betrieblichen Ausbildung scheinen mir FAMIs in ihren Bibliotheken kaum in Berührung mit entsprechenden Aktivitäten zu kommen. Mir scheint zudem, dass sich die Beteiligung von FAMIs am Selbstlernkurs 13Dinge und seinem Vorgängerprogramm lernen2.0 an den Fingern einer Hand abzählen lässt, auch wenn das wegen der anonymen Teilnahme nicht eindeutig belegbar ist.

Falls mein Eindruck täuschen sollte, wäre ich für korrigierende Hinweise dankbar. Falls mein Eindruck richtig ist, warum ist das dann so? Hält man das Thema für die Ausbildung von FAMIs für irrelevant? Geht man davon aus, dass sie in ihrer beruflichen Schiene mit solcherlei Dingen nichts zu tun haben werden? Fehlt bei den AusbilderInnen und BerufsschullehrerInnen wegen des Alters und der eigenen gelernten Kommunikation die Offenheit für dieses Thema? Oder ist es vielleicht gar gerechtfertigt, die FAMIs nicht mit diesem Thema zu konfrontieren? Wären sie überfordert? Ist das eben doch ein Bereich, in dem ihr, liebe Kolleginnen und Kollegen, die ihr 2.0-Dienste für Bibliotheken entwickelt, FAMIs, aus welchen Gründen auch immer, nicht einbinden könnt?

Interessant wäre es, von den FAMIs, die die oben genannten Projekte entwickelt haben, selbst zu erfahren, wer sie eigentlich dazu ermuntert hat. Haben sie Unterstützung von ihrer/ihrem AusbilderIn erhalten? Hat das die anderen FAMIs in ihrer Schulklasse oder Bibliothek interessiert? Und schließlich: halten sie die Teilnahme an einer möglichen Neuauflage der 13Dinge für FAMIs für sinnvoll? Vielleicht bloggen sie ja mal dazu, ihre Plattform dafür haben sie sich schließlich geschaffen.
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  1. […] in NRW 2009: mit Web 2.0-Workshop! Kaum weist man auf den eigenen Eindruck hin, dass eine Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Techniken des Web 2.0 und dessen Bedeutung […]


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