Helene Nathan (1885-1940) war von 1921-1933 die Leiterin der Stadtbibliothek Berlin-Neukölln. Im Rahmen des Berliner Themenjahres „Zerstörte Vielfalt – Diversity destroyed ; Berlin 1933 – 1938 – 1945“ wird mit einem Plakat auf ihr Schicksal hingewiesen:
Die Sozialdemokratin Helene Nathan war seit 1921 Leiterin der Stadtbibliothek Neukölln. Ihr oblag damit als einer der ersten Frauen die Führung einer größeren Bibliothek. Mit der Begründung, sie habe die Bücherei mit sozialistischer, ja „zersetzender“ Literatur ausgestattet, wurde sie im August 1933 entlassen und ihr somit die Existenzgrundlage entzogen. Nachdem ihre Auswanderung scheiterte, nahm sie sich 1940 das Leben. Die Stadtbibliothek Neukölln trägt heute ihren Namen.
Wesentlich mehr über Helene Nathan erfährt man in diesem Beitrag des Blogs „Neuköllner.net“. Dort ist auch zu lesen, wie ihr Berufsverband auf ihre Entlassung reagierte:
Ihr Berufsverband, in dessen Vorstand sie gewesen war, rührte keinen Finger: „Ich kann doch der Behörde nicht in den Rücken fallen!“ lehnte der Vorsitzende eine Bitte um Unterstützung ab.
Das Plakat ist als Teil einer Open-Air-Ausstellung auf dem Schloßplatz zu sehen.
Schöner Beitrag – gut, dass du das veröffentlicht hast hier.
By: garten53 on 25. Juni 2013
at 22:35:10