Bibliotheken sind einfach toll, wirklich störend sind nur die Nutzer!
Diese Erkenntnis ist mir natürlich bereits zu Anfang meines Studiums begegnet. Dass sie schon damals nicht neu war, beweist der unten stehende Artikel aus einer Ausgabe des „Vorwärts“ von 1930. Ein anonymer Bibliothekar der Berliner städtischen Bibliothek beschwert sich über seltsame Anfragen von nervigen Nutzern.
Jürgen Plieninger hat die dort beschriebenen Einzelfälle 1994 zu einer Typologie von Benutzern verdichtet. Der Versuch einer Systematisierung der merkwürdigen Personen am Nebentisch war später auch eine lohnende Herausforderung für JournalistInnen der Zeit und von jetzt.de
PS. Nett übrigens die zu Beginn des Artikels genannte Forderung eines Nutzers: „Nachts müßten Sie aufhaben, mindestens bis zwölf.“ Gute 80 Jahre später ist festzuhalten: Der Fortschritt ist eine Schnecke, aber es gibt ihn.
PPS-Update: Den Hinweis auf diesen „Vorwärts“-Beitrag verdanke ich Olaf Guercke aus der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung. Guercke ist verantwortlich für die Durchführung eines umfangreichen Digitalisierungsprojekts, durch das der „Vorwärts“, eine enorm wertvolle historische Quelle, mit allen Ausgaben des Erscheinungszeitraums von 1876 bis 1933 digitalisiert und frei zugänglich zur Verfügung gestellt werden soll. Hier weitere Informationen zum Projekt.
[…] Ausgegraben. […]
By: Quälgeister in Bibliotheken (1930) | Archivalia on 12. Februar 2016
at 3:58:03
In der Tat bemerkenswert. Ich bin in den letzten Wochen diverse Male auf die ROK gestoßen. Zuletzt bei einem RDA-Klärungsversuch.
So liest man sich immer wieder. :o)
By: CH on 16. Februar 2016
at 1:35:01