handelt es sich um einen Kriminalroman.
Die in Frankfurt am Main lebende Autorin Elsemarie Maletzke hat sich als Reiseschriftstellerin einen Namen gemacht, vor allem aber mit bedeutenden Biografien über Jane Austen, die Brontë-Schwestern und Elizabeth Bowen. Außerdem ist sie passionierte Gärtnerin. Deswegen hat sie bereits 2013 einen gärtnerisch angehauchten Kriminalroman veröffentlicht. In diesem Jahr ist bei Schöffling ihr zweiter Versuch in dieser Art erschienen, wiederum mit Erfolg, wie ich finde. Ihr Gartenkrimi „Magnolienmord“ ist mit Witz und pointierten Formulierungen reich gesegnet und insgesamt schwungvoll und elegant geschrieben. Lesenswert!
Warum ich das Buch hier vorstelle? Weil dort ein klassisches Bonmot umgesetzt ist, auf das ich an anderer Stelle hingewiesen habe: „Wenn Du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird dir nichts fehlen“, also das bekannte Cicero-Zitat. Die Hauptfigur des Romans ist nämlich nicht nur leidenschaftliche Gärtnerin, sondern arbeitet als Bibliothekarin bei der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt/M. Und damit müsste sie ein vollkommen zufriedener, glücklicher Mensch sein. Ist sie allerdings nicht, sie wäre als Romanfigur dann wohl auch langweilig. Ich würde sie als eigenwillig bezeichnen, im Klappentext wird sie als „spröde“ beschrieben. Nachtigall, ick hör dir trapsen! Doch nicht etwa als „spröde Bibliothekarin“? Nein, noch mal Glück gehabt: Sie ist eine „spröde Gärtnerin“. Knapp vorbei am Berufsklischee!
Nicht für die Qualität des Textes von Bedeutung, aber für uns Bibliothekswesen leicht enttäuschend: Es gibt keinerlei Einblicke in das Berufsleben der Bibliothekarin. Sie fährt morgens zur DNB und kommt nachmittags wieder nach Haus, viel mehr gibt es nicht. Leider macht sie niemanden unschädlich, indem sie mit Büchern um sich wirft. In gärtnerischer Perspektive ist das anders, da werden viele Details eingestreut. Frau Maletzke kennt sich offensichtlich in diesem ihrem Hobby erheblich besser aus als in unserem Berufsumfeld.
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