Das Blog …
… berichtet vorwiegend über Nebensächlichkeiten aus dem und über die Bibliothekswesen und ist meist im Plauderton gehalten. Nur gelegentlich wird es fachlich-ernsthaft. Entstanden ist es aus der Beschäftigung mit dem E-Learning-Programm „13Dinge“.
Über den Verfasser …
kann es doch gar nicht viel zu sagen geben: schließlich ist er ein Bibliothekswesen. „Mir ist bewusst, dass dies ein langweiliges Leben ist“. (Die Bibliothekarin in dem Roman „Seht mich an“ von Anita Brookner über sich selbst.) 😉
Ein wenig soll aber doch verraten sein: seine Arbeitszeit verbringt der Haferklee in der Bibliothek eines Bundesamtes, die in ihrem Sammelgebiet zugleich die größte wissenschaftliche Spezialbibliothek im deutschsprachigen Raum ist. Und privat? Er entstammt einer unter Inzuchtverdacht stehenden sauerländischen Sippe, deren zahlreiche und sämtliche Angehörige Zeit ihres Lebens ihr kleines Dorf nicht verlassen haben. Der Haferklee hingegen war aufgrund seines ihn von der Sippe ausschließenden, obskuren Interesses an sog. Büchern zum Verlassen der westfälischen Heimat und zum Umzug ins feindliche Rheinland gezwungen. Um überleben und seinen Bedarf an Süßigkeiten decken zu können, täuscht er, seinen traumatischen Migrationshintergrund verdrängend, saisonal wiederkehrend eine gelungene Assimilierung vor, indem er gemeinsam mit anderen seltsam bekleideten Wesen zu Karnevalsumzügen geht und dort laut „Kamelle!“ ruft. Das Gedächtnis des Haferklees ist unglaublich: wichtige Dinge vergisst er sofort, Unwichtiges, etwa der Text des Liedes „Ganz in Weiß“ von Roy Black, verstopft auf ewig seinen Hauptspeicher und wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit rezitiert. Der Haferklee treibt kaum Sport, hält sich aber fit, indem er sich so oft wie möglich umzieht, denn er möchte stets den Außentemperaturen entsprechend und der Situation angemessen bekleidet sein. Im Bekanntenkreis gefürchtet ist seine Art der Fortbewegung. Häufig irrt er mit aberwitzigen Zuckungen und unter Mitschleifen eines weiblichen Wesens durch den Raum. Er selbst nennt es Tanzen, seine hilflosen Begleiterinnen Folter und die Deutsche Orthopäden-Gesellschaft Konjunkturpaket. Zu erkennen ist der Haferklee an seinen höchst ungewöhnlichen Ernährungsgewohnheiten: er ist der einzige Vegetarier weltweit, der auch Fleisch verzehrt.
tolles zitat :-)! kannte ich bisher noch gar nicht, musste ich mir aber sofort notieren. ja, was sind wir doch für arme, langweilige graue mäuschen 😉
By: fabilouslibrarian on 2. November 2008
at 14:16:02
Hallo Haferklee :),
ich bin auch so ein vegetarisch lebendes Wesen, was (hin und wieder) Fleisch verzehrt. Das führt dann zwar in der Regel (und auch außerhalb davon) zu Verdauungsbeschwerden (weil meine Verdauung sich schon eher SEHR an eine vegetarische Kost gewöhnt hat), das hindert mich jedoch nicht, diesee „billigend“ in Kauf zu nehmen, wenn der Geruch von Gebratenem mir mal wieder allzusehr den Appetit auf das Grünzeug vernebelt.
Gruß von der, die sich weigert, sich als VegetarieR bezeichnen zu lassen und die dennoch wohl so nahe an die beschriebenen „Ernährungsgewohnheiten“ heranreicht, dass sie sich mit Fug und Recht als „Hauptsächlich vegetarisch lebend“ bezeichnet (und ebenso großes Interesse an Süßigkeiten hegt, aber das steht auf einem andren Blatt ;))
By: Vero on 27. Juli 2009
at 9:50:09
[…] ist, um hier mal die nette Umschreibung für Bibliothekspersonal zu benutzen, die ich bei Haferklee entdeckt habe und ausgesprochen nett und zutreffend […]
By: Der Bibliothekar zwischen gestern und heute « Durch Bücherstaub geblinzelt … on 1. Mai 2011
at 12:23:12
[…] habe, weil der Wandel für alle „Bibliothekswesen“, um hier noch einmal Herrn „Haferklee“ zu zitieren, zu spüren war. Viele von uns erfuhren es dadurch, dass sie plötzlich so […]
By: Wendezeit – Zeitenwende « Durch Bücherstaub geblinzelt … on 26. September 2011
at 9:17:09