Verfasst von: haferklee | 11. Juli 2014

Zum Endspiel: Fußballbibliotheken in Deutschland

Gibt es eigentlich Fußballbibliotheken in Deutschland? Also Bibliotheken, die ausschließlich Medien zum Thema Fußball sammeln?

Eigentlich nicht. Allerdings existieren an den sportwissenschaftlichen Fachbereichen der Universitäten etwa 35 Bibliotheken, die Literatur zu allen Sportarten sammeln. Die mit Abstand größte von ihnen ist die Zentralbibliothek der Deutschen Sporthochschule in Köln. Als die international größte Spezialbibliothek für Sport und Sportwissenschaften beherbergt sie mit derzeit 6.131 Büchern den umfangreichsten Bestand an Literatur zum Thema „Fußball“. Den dürfte sie aber auch in allen anderen Sportarten haben.
[Nebenbei: Das älteste Fußballbuch in ihrem Bestand stammt aus dem Jahr 1895 und trägt den Titel „Merkbüchlein der Spielregeln für Barlauf, Schlagball, Fußball, Schleuderball und Faustball“.]

Zwei reine Fußballbibliotheken gibt es aber doch, in mehr oder weniger seriöser Ausprägung. Bei der einen handelt es sich um eine Mediensammlung, die 2012 im Rahmen des „Fanprojekts Leipzig“ gegründet wurde. Das in der Südvorstadt angesiedelte Projekt arbeitet als Begegnungsstätte zur Gewaltprävention. Bundesweit einmalig ist dabei die Einrichtung einer Fußballbibliothek. Vier Regale sind mit Büchern gefüllt. Hier gibt es einen zweiminütigen Radiobeitrag zur Eröffnung der Bibliothek.

Die einzige andere Fußballbibliothek hat eine etwas weniger ernsthafte Zielsetzung. Sie befindet sich in der Berliner Fußballkneipe „Tante Käthe“ und wird dort als „Tresenbibliothek“ bezeichnet. Auf der Website heißt es:

„Der Buchbestand unserer Tresenbibliothek wird ständig erweitert. Wer einen alten Fußballschinken loswerden will, kann ihn bei uns gegen Naturalien eintauschen.“

Wenn das kein Angebot ist! Und nebenbei haben sie auch noch einen eigenen Bibliothekstyp entwickelt: die Tresenbibliothek.

 

Foto: gruenenrw, cc-by-sa-2.0

 

 


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